♫ Inhalt / Handlung: Katja Kabanova – Oper von Leoš Janáček

Katja ♫ Inhalt / Handlung: Katja Kabanova - Oper von Leoš Janáček | Kulturmagazin 8ung.infoKabanova wird von Ehemann und Geliebtem allein gelassenen. Sie geht lieber in die Wolga, als ihrer Schwiegermutter zu gehorchen.

Erster Akt – Katja verliebt sich in Boris; ihr Mann verreist und lässt sie mit der Schwiegermutter allein.

Nur kurz kann der Lehrer Kudrjáš die Ruhe am Ufer der Wolga genießen, bevor er den tyrannischen Kaufmann Dikoj erleben darf, der seinen Neffen Boris vor sich hertreibt und genervt verschwindet. Die beiden exerzieren eine Art Überlebenstraining, das mit Boris‚ Volljährigkeit endet – oder auch nicht!

Verhält sich Boris gegenüber seinem Onkel Dikoj gehorsam, erhält er das Erbe seiner Großmutter. Verweigert er den Gehorsam, erbt sein Onkel Dikoj. Kaum tritt Ruhe ein, nahen die Kaufmannswitwe Kabaniča, mit ihrem Sohn Tichon und dessen Frau Katja, in die Boris heimlich verliebt ist. Auch Tichon liebt seine Frau Katja.  Das ist wiederum der bisherigen Alleinherrscherin Kabaniča ein Dorn im Auge, denn sie fühlt sich zur Zweitfrau degradiert. Zum Abkühlen befiehlt sie Tichon eine zweiwöchige Reise auf den Markt und bekrittelt alles an Katja, was ihr gerade so einfällt – und das ist eine ganze Menge.
Katja vertraut daheim Warwara ihr ungutes Bauchgefühl an, sich die Liebe zu einem anderen Mann einzubilden. Als sich Tichon von ihr verabschiedet, bedrängt sie ihn, ihr ein Versprechen abzunehmen. Sie, Katja, soll ihm, Tichon, schwören, dass sie, Katja, in seiner Abwesenheit keinen anderen Mann anschaut. Statt dessen plappert das Muttersöhnchen brav alles nach, was die Kabaniča ihm vorsagt, was zusammengefasst als „der Schwiegermutter bedingungslos gehorchen“ abgekürzt werden kann. Von „keinen anderen Mann anschauen“ hat er nichts gesagt – was für den Ausgang der Oper von Bedeutung sein soll.



Zweiter Akt – Warwara und Katja treffen sich heimlich mit ihren Geliebten

Katja Kabanova geht ins WasserWarwara kümmert sich nicht um die Meinung und Verbote ihrer Pflegemutter Kabaniča, streicht ihr Honig um den Bart und macht, was sie will. Sie will Spaß haben und findet Mittel und Wege. Ganz einfach umgeht sie die geschlossene Gartentür des Landsitzes, das von der Kabaniča immer verriegelt gehalten wird. Sie besitzt einen Nachschlüssel. Mit dem Lehrer Kudrjáš trifft sie sich, während die Mägde Glaša und Fekluša Schmiere stehen. Erst ziert sich Katja, dann macht sie es mit Boris genau so.

Dritter Akt – Katja Kabanowas Ehebruch und Tod in der Wolga

Auch Katjas Ehemann Tichon kehrt einmal von seiner Reise zurück; das normale Leben geht weiter. Während eines heftigen Gewitters treffen sie sich in einem Unterstand: Kudrjáš, sein Freund Kuligin, Dikoj, Kabaniča, Tichon, Katja, Boris und andere (Chor). Auf taube Ohren stößt Kuligin, der das Gewitter mit Elektrizität erklären will. Ein Gewitter wird hier als Strafe Gottes angesehen. Genau so sieht es Katja, die ob der Heftigkeit von Donner und Blitz ihr Techtelmechtel mit Boris eingesteht. Auf Ehebruch – wohlgemerkt, wenn es sich um die Frau handelt – steht die Todesstrafe. Bevor sie gelyncht wird, flieht sie lieber nach draußen Richtung Wolga. Hier findet sie Boris. Er möchte sich jedoch nur, mit Krokodilstränen im Auge und einer sehnsuchtsvollen Arie auf den Lippen, von ihr verabschieden. Nach Katjas Ehebruch-Geständnis hat ihn sein Onkel Dikoj ins äußerste Sibirien verbannt. Boris entscheidet sich klar für Geld statt für Liebe und bringt damit zwei Menschen den Tod. Katja kann diese Entscheidung emotional nicht verkraften und geht in die Wolga. Tichon bricht über der gefundenen Leiche zusammen – gibt aber vorher die Schuld dafür an seine Mutter Kabaniča weiter. So hat er ihr wenigstens einmal in seinem Leben widersprochen.

Kátja Kabanová, Oper in drei Akten von Leoš Janáček

Libretto ebenfalls Leoš Janáček, nach Alexander Nikolajewitsch Ostrowskis Schauspiel „Gewitter“.

Von 1919 bis 1921 arbeitete Janáček an der Komposition. Die Uraufführung fand am 23. November 1921 im Nationaltheater Brünn statt, die deutsche Erstaufführung am 8. Dezember 1922 im Opernhaus Köln. Schon damals galt der Opernstoff als sozialkritisch. Sie spielt in einem Dorf an der Wolga in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Max Brod übersetzte den Operntext ins Deutsche. Häufig wird in Tschechisch gesungen, mit deutschen Übertiteln, denn die Sprachmelodie ist darauf ausgerichtet.

Personen
Sawjol Prokofjewitsch Dikoj, ein Kaufmann (Bass)
Boris Grigorjewitsch, sein Neffe (Tenor)
Marfa Ignatjewna Kabanová (die „Kabaniča“), eine reiche Kaufmannswitwe (Alt)
Tichon lwanytsch Kabanow, ihr Sohn (Tenor)
Katja, seine Frau (Sopran)
Váňa Kudrjáš, Lehrer, Chemiker, Mechaniker (Tenor)
Warwara, Pflegetochter der Kabaniča (Mezzosopran)
Kuligin, Freund des Kudrjáš (Bariton)
Glaša, Fekluša, Dienerinnen bei der Kabaniča (Mezzosopran)
Eine Frau aus dem Volk (Alt)
Bürger (Chor)



Katja Kabanova:

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