Zwischen Gaumenfreuden, Action, Kultur und Entertainment

Ritteressen

Leckeres Essen lässt sich wunderbar mit Spannung, kulturellen Events und Unterhaltung vereinen, das zeigen viele Veranstaltungen in NRW. Wer also außergewöhnliche Gaumenfreuden liebt und dabei seinen Spaß haben möchte, der folgt uns auf eine Entdeckungstour quer durch ein Bundesland voller Hochgenüsse!

Ritteressen kommen aktuell ganz groß in Mode, im Ruhrgebiet häufen sich die entsprechenden Lokalitäten. Die mittelalterlich geprägten Speisen gelangen direkt vom Teller oder der Servierplatte in den Mund, ohne den Umweg über Messer und Gabel zu nehmen, jedoch mit Hilfe der Finger. Diese neue alte Sitte macht so manchem Kulturbanausen Lust auf ein zünftiges Mahl inmitten alter Gemäuer! Doch das Speisen mit den Fingern ist beileibe nicht die einzige Attraktion, die das Ritteressen so verlockend macht: Zu der kulinarisch überaus gut versorgten Gesellschaft gesellen sich oftmals noch mittelalterlich ausstaffierte Spielleute und Gaukler, die für das passende Entertainment sorgen. Auch die Gäste tragen normalerweise eine zum Anlass passende Gewandung, vom martialischen Kettenhemd bis zum liebreizenden Burgfräulein-Outfit ist alles mit dabei. Auf diese Weise verwandelt sich die Bäckerfachverkäuferin in eine echte Edelfrau – und der Industriekaufmann in einen mittelalterlichen Fürsten.

Wo? Die Burg Altena gilt als eine der schönsten Kulissen für ein solch ausschweifendes historisches Mahl, sie befindet sich im Märkischen Kreis an der Lenne und gehört der gleichnamigen Stadt an, ihre Wurzeln reichen zurück bis ins frühe 12. Jahrhundert. Allerdings geht es hier deutlich gesitteter zu als bei den üblichen Ritter-Events, denn es handelt sich um eine »Höfische Tafelrunde« mit einem feinsinnigen Dichter und einem gewitzten Hofnarren als Begleitprogramm. Die zünftigen Mahlzeiten auf Burg Blankenstein fallen ein wenig kostengünstiger und zügelloser aus, doch die Anmietung der Spielleute wird extra berechnet. Eine echte Hausmarke stellt der Zeremonienmeister Tunichtgut von Friedeborg dar, der durch den bunten Abend führt und allerlei Späße auf Lager hat. Auch eine Duisburger Diskothek hat ein Rittermahl im Angebot, das Pulp nennt sich schließlich auch Event-Schloss und wartet mit einer entsprechenden Atmosphäre auf! Die Sonderveranstaltung findet einmal pro Monat statt, gereicht wird ein Sechs-Gänge-Menü, manchmal treten neben den üblichen Gauklern auch bekannte Mittelalterbands auf. Mindestens 100 Gäste müssen sich hierfür anmelden, damit das Mahl stattfinden kann. Allerdings ist das beliebte Event eher über- als unterbelegt, deshalb empfiehlt sich eine rechtzeitige Reservierung.

Burg Altena Source: Pixabay

Burg Altena Source: Pixabay

Das Citypalais bietet eine ganz andere Version der Verschmelzung von Gaumenfreuden und Entertainment – wo wir gerade in Duisburg sind! Das großzügige Gebäude enthält sowohl einen Konzertsaal als auch ein Tagungszentrum, zahlreiche Shops und Gastronomien. Bei so viel Genuss, Kultur, Action und Entertainment darf auch der passende Glückstempel nicht fehlen, um die Walzen rotieren zu lassen und hoffentlich höchst erfreuliche Gewinne einzukassieren! Ein Konzept das aufgeht!

Wo? In Deutschland gibt es insgesamt 77 Banken – in Duisburg liegt die erfolgreichste Stätte von allen. Sie befindet sich auf dem Gelände der abgerissenen Mercatorhalle an der Landfermannstraße. Zum Etablissement gehört, wie könnte es auch anders sein, ein ausgezeichnetes Restaurant, das vom führenden Gourmet-Magazin »Savoir Vivre« die Höchstwertung »drei Sonnen« erhielt. Das »inside« bietet nicht nur schmackhaftes Essen, sondern auch absolut anständige Preise, so kommen Besucher mit begrenztem Budget ebenso zum Zug wie finanzkräftige VIPs. Die Gäste an den Tischen genießen sowohl freien Blick in die Küche, wo der Koch mit seinen Zutaten hantiert. Ein offenes Konzept also, das nicht nur dem Magen, sondern auch den Augen und der Seele Freude bereitet! Nicht selten finden wir eine entsprechende Gastronomie angesiedelt, denn die Verbindung aus Musik und Speis gibt es nicht erst seit dem Mittelalter. So ist es nicht verwunderlich, dass die langjährige Tradition des Nervenkitzels schon seit jeher von der Gastronomie getragen wird – wenn auch häufig nicht so erfolgreich wie im Duisburger »inside«.

Denn hier fungiert Gregor Schuber, der im Schlosshotel Hugenpoet lernen durfte und bereits im Düsseldorfer »Schiffchen« und im Hamburger »Hotel Atlantic« den Kochlöffel schwang, als Küchenchef. Auch das Degustationsmenü, das die Restaurant-Tester des »Savoir Vivre« ins Schwärmen brachte, befindet sich im ganz normalen Angebot: Das ausgezeichnete 7-Gang-Menü kostet erschwingliche 82 Euro und ist jeden Cent wert. Weitere stilvolle Banken mit Restaurant haben sich in Bad Wiessee, am Potsdamer Platz in Berlin und im schönen Wiesbaden angesiedelt, durch die Bank sehr sehenswerte Städte, die gleichzeitig zu einer Sightseeing-Tour einladen.

Mittelaltermärkte besitzen ihren ganz besonderen Charme, sie verbreiten sich seit Jahren immer mehr in ganz Deutschland. Den Schaustellern geht es darum, ein möglichst authentisches historisches Ambiente zu kreieren, selbstverständlich inklusive der zugehörigen Kulinarik. Zu Essen gibt es normalerweise ganz viel Deftiges, angefangen beim Spanferkel über den Speck-Pfannkuchen bis hin zum Kotelett vom Grill. Bei mittelalterlichen Festlichkeiten flossen daneben Bier, Traubensaft und Honigwein in Strömen, dementsprechend gestaltet sich auch das moderne Angebot der Getränkebuden. Die Schausteller tragen stets mittelalterlich anmutende Kleidung, sogar Tiere wie Esel oder Jagdfalken werden manchmal in die Szenerie mit eingebunden. Nicht nur fröhliche Gaukler sorgen für Stimmung unter dem herbeiströmenden Volk, sondern auch zahlreiche Mittelalterbands und sogar in Lumpen gehüllte Bettler mit geschwärzten Zähnen. Ein Großteil der Gäste reist ebenfalls in historischer Gewandung an, oft avanciert der Mittelaltermarkt auch zum Treffpunkt für düster dreinblickende Gothics. Aber keine Angst: Die Jungs und Mädels in Schwarz wollen sich auch nur vergnügen!

Wo? Thematisch passend finden am letzten Maiwochenende in Solingen wieder einmal die alljährlichen Ritterspiele statt und auch zum Krefelder Flachsmarkt treffen sich Anfang Juni die Mittelalterfreunde der gesamten Umgebung. In Geldern-Pont kommt eine sehr ähnliche Veranstaltung mit Fantasy-Einschlägen daher, das Motto »Tolkien Tag« spricht für sich. Witten verbindet Mitte Juni seine Ritterspiele mit einem Wikinger-Event: Das verspricht eine interessante Mischung, die einen genaueren Blick wert sein dürfte! In Coesfeld jähren sich die örtlichen Highland Games zu Beginn des Monats Juli zum vierten Mal, das münsterländische Städtchen versucht es also mit schottischer Historie und ganz viel Action.

Ritterspiele Source: PixabayMittelalterspiele Source: Pixabay

Weihnachtsmärkte blicken auf eine lange Tradition zurück, auch sie gestalten sich zunehmend lebendiger und fantasievoller. Dortmund verbindet beispielsweise das mittelalterliche Ambiente mit einer weihnachtlichen Szenerie und veranstaltet einen »phantastischen mittelalterlichen Lichter-Weihnachtsmarkt«, die Burgweihnacht in Mechernich-Satzvey besitzt sicherlich einen ganz ähnlichen Charakter – inklusive eines schönen historischen Gemäuers. Daneben dürfen auch die »ganz normalen« Weihnachtsmärkte mit Nikolaus, Christkind und Tannenbaum nicht fehlen.

Wo? Beinahe jeder etwas größere Ort in NRW gönnt sich im Dezember ein solches Event. Ausgeschenkt wird zu diesen Anlässen vor allem Glühwein, mit oder ohne Schuss, aber auch andere Heißgetränke stehen hoch im Kurs. Süßes Gebäck wie Waffeln, Weihnachtsplätzchen und Crêpes gehören natürlich mit dazu, ebenso wie die funkelnden und leuchtenden Weihnachtsartikel, die es allerorts zu kaufen gibt. Dazu noch ein wenig kitschige Weihnachtsmusik – und die Stimmung ist perfekt! Unterhaltungsprogramme braucht es zu diesem Anlass zwar nicht wirklich, doch manch ein Veranstalter baut trotzdem eine Bühne auf, lässt den Kirchenchor singen, das Blasorchester spielen oder ein Theaterstück aufführen. Die größten Weihnachtsmärkte in NRW mit einer Unmenge von Buden und attraktiven Fahrgeschäften bieten die Düsseldorfer Altstadt mit Eislauffläche und geschmückter Kö, die Stadt Dortmund rund um den feierlich geschmückten Hansaplatz mit einem 45 Meter hohen Weihnachtsbaum und Köln mit neun Einzelmärkten und dem Weihnachtsschiff »MS Wappen von Köln«. Auch Aachen, Duisburg und Bielefeld liegen hervorragend im Rennen im Wettbewerb um den NRW-Megaweihnachtsmarkt, besonders romantisch geht es aber in der alten Hansestadt Soest zu.

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Nicht nur die Liebe geht durch den Magen, auch das allgemeine Wohlbefinden lässt sich mit schmackhaften Speisen positiv beeinflussen. Darum ist bei so vielen Veranstaltungen gutes Essen mit dabei! Allerdings bringt die ausgiebige kulinarische Versorgung noch einen weiteren großen Vorteil mit sich: Die Gäste bleiben länger, weil sie nicht zu den Mahlzeiten nach Hause müssen, einige werden sogar hauptsächlich von dem leckeren Naschwerk und dem deftigen Grillfleisch angelockt. So lassen sich neue Fans gewinnen und alte Freunde dauerhaft erhalten!